Lenzuola

von Francesca Bettini und Gyula Molnar / aus dem Buch „Objekttheater“
– mit freundlicher Genehmigung von Gyula Molnar.

„Meine Eltern sind in der Nacht mit einem Pferdekarren geflohen. Es war sehr kalt und alle Kleider, die sie besaßen, trugen sie am Leib. Im Heu auf dem Karren hatten sie zwei Koffer mit der Ausstattung meiner Mutter versteckt. Das war alles, was sie außer ihren Eheringen besaßen. Heimlich haben sie die Grenze überschritten und dann waren sie frei.“

Eine Frau sitzt zusammen mit dem Publikum in einem kleinen Zelt und liest aus den Briefen ihrer Eltern vor.

Immer schon mussten Menschen ihre Heimat verlassen um in der Fremde einen neuen Ort für ein neues Leben zu suchen. So wie dieses junge Paar, das mit nichts als zwei Koffern voller Habseligkeiten und Erinnerungen flüchtet.
Wie sie es mit handfester Kreativität und Liebe schaffen, ein neues Leben aufzubauen, das ist berührend und ermutigend und zeigt, dass selbst die Einsamkeit eine Frage der Sicht ist.

Eine Geschichte vom Losslassen und Festhalten, von der ständigen Metamorphose der Dinge die doch so viel mehr sind als Gegenstände.

Lenzuola spielt in einem Zelt und kann in jedem (auch hässlichen) Raum aufgeführt werden. Gut geeignet für Festivals / Kulturnächte / besondere Ereignisse.
Für das Publikum ermöglicht das Stück einen Moment des Aufatmens – sowohl durch die Ruhe der Geschichte, als auch durch den geschützten Raum, den das Zelt bietet.

Spiel Lena Kießling / Inga Töpperwien, Suzan Smadi
Kostüm & Ausstattung Ensemble
Beratung Anetta Dick

Dauer ca. 20 Minuten / Ab 10 Jahre
Premiere: 26. Oktober 2016 Internationale Figurentheatertage Mistelbach

Eine Kooperation des Theater Anderland mit der HÖR- und SCHAUbühne und dem Figurentheater Töpperwien.

Technische Angaben
– Mindest-Raummaße: Länge 10 m / Breite: 6 m / lichte Höhe: 3,15 m
– verdunkelbar
– normaler Stromanschluss
– Scheinwerfer können mitgebracht werden
– pro Aufführung 40 Personen / es können mehrere Aufführungen gespielt werden