Der Gesang vom glücklichen Leben

2010/11, Auftragsarbeit: Hör- und Schaubühne Stuttgart

Bau von:

  • Maria (2x ca. 8cm, 1x ca. 30cm, 1 x ca. 70cm / gegossenes Latex),
  • Bühnenbild (inspiriert von R. Magritte; u.a. Puppenhaus-Koffer, Tisch mit Spezialfunktionen, Schnitzarbeiten, Zirkuszelt-Plattenspieler)

(…) Die verstörende Geschichte dieser im wahrsten Sinne des Wortes hautengen Liebe verliert ihren seltsamen Charakter auch auf der Bühne nicht. (…) Die Geschichte generiert ihre Wirklichkeit aus Träumen. Wie eine Archäologin gräbt die Biographin den Erdhaufen um, untersucht ihn penibel und findet ein pulsierendes Etwas, der Beginn des Lebens in teigartigem Lehm. In Masken und Händen, deren Präsenz das Stück auf der Grenze zum Figurentheater changieren lässt, werden Pinon und Maria lebendig. Wenn sich das Maskenhandwesen fötusartig im Aquarium räkelt, geht das beim puren Anblick unter die Haut. Wie ein Mond steht die Maske am Himmel, wächst der Biografin aus dem Arm und dem Kopf.

Die Requisiten entwickeln dabei eine Eigendynamik. Der Tisch, das Leiterregal, eine Topfpflanze, ein Aquarium und jede Menge Kunststoffschüsseln sind Kernstücke aus Pinons und Marias Mikrokosmos. Dabei bleibt Raum für die eigene Imagination, Leerräume werden bewusst stehen gelassen und öffnen sich für das Zwischenreich der Poesie. (…) Ein Zirkuszelt en Miniature zeigt sich erfüllt von blauem Himmel und weißen Wolken und wird dabei zum Bild vom kleinen Glück auf Erden.

(…) Ein besonderes Lob gilt der Ausstatterin Lena Kießling für die poetische Mehrdeutigkeit der Requisiten.“
– Eßlinger Zeitung